Berlin versinkt im Schnee und im Forcki-Park blühen noch immer die Rosen.
schreiben, fotografieren, kochen, wandern, Musik, Filme und Bücher und das alles in Berlin
Mittwoch, 19. Dezember 2012
Dienstag, 18. Dezember 2012
Helden im Schnee
Unbeirrbar von Wind und Wetter kämpfen Berlins steinerne Helden ihren endlosen Kampf gegen Löwen, Dämonen und Eiseskälte.
Mehr Fotos gibt es bei Luzia Pimpinella
Dienstag, 4. Dezember 2012
Gemüsekuchen
Es gibt Gemüsesorten, die sind so
richtig cool und sexy und dann gibt es Rosenkohl. Den mag irgendwie
niemand. Außer mir. Und dann gibt es eine Party und viel zu essen
und noch ein fast volles Netz Rosenkohl in meiner Küche und ich
frage mich: Was mache ich nur mit diesen armen Kerlchen? Sie müssen
doch mitfeiern, sonst vertrocknen sie und sehen noch trauriger aus
als sonst.
Und dann kommt dieses Rezept, wieder
einmal aus dem GU Nachschlagewerk „vegetarisch“, und alle mögen
plötzlich Rosenkohl, obwohl oder gerade weil niemand so richtig
weiss, dass er und sie Rosenkohl isst.
Für eine Kastenform nehme ich
2 Eier
100 ml Sahne
150 g Dinkelmehl
Salz und Pfeffer
1 TL Currypulver
etwas Muskatpulver
1 Zwiebel
100 g geriebener Käse
2 große Möhren
300 – 400 g Rosenkohl
1 Päckchen Petersilie
1 TL Sojasauce
Die Eier verrühre ich mit der Sahne,
dem Mehl und den Gewürzen zu einem flüssigen Teig und lasse ihn
erst mal stehen.
Dann würfele ich die Zwiebeln, reibe
die Möhren und schreddere den Rosenkohl. Das geht angeblich am
besten mit einem Blitzhacker. Ich nehme einen Pürierstab. Dabei muss
man nur aufpassen, was jetzt was schreddert – es soll der Rosenkohl
sein, nicht der Pürierstab.
Das Gemüse kommt mit allen anderen
Zutaten in den Teig, wird gut durchgeknetet, in eine Kastenform
gefüllt und für etwa 40 Minuten bei 200°C gebacken.
Man kann den Kuchen heiß und kalt
essen und er passt perfekt zu allen Partysalaten.
Montag, 3. Dezember 2012
Feuilletonmontag: Die Wand
Vor kurzem sah ich „Die Wand“ im
Kino. Der Film erzählt von einer Frau, die eine Nacht in einer
einsamen Jagdhütte hoch in den Bergen Oberösterreichs verbringt, am
Morgen aufwacht, ins Dorf gehen möchte und auf dem Weg gegen eine
unsichtbare Wand stößt. Die Wand umschließt die Hütte weiträumig;
sie ist unüberwindbar. Die Frau ist gefangen in einer unwirtlichen
Natur.
Sie reagiert mit Panik und Angst und
der Film eröffnet sein Potential als Horrorfilm. Dieses Potential
schwingt leise mit, wird nie ausgeschöpft. Stattdessen sieht man der
Frau beim Überleben zu. Sie ist einsam. Sie arbeitet hart. Doch sie
hat trotz allem ihre lichten Momente. Man sieht fantastische
Landschaftsaufnahmen, hört Stille und die Partiten von Bach.
Die Frau leidet nie echten Mangel. Sie
hungert nicht. Sie friert nur selten. Sie wird auch nicht ernsthaft
krank. Die Hütte ist gut ausgestattet mit Kleidung, Kerzen, Tieren
und alles andere gibt ihr die Natur. Es ist ein Leben, wie es
jahrhundertelang in dieser Gegend gelebt wurde. Ein Leben ohne
fließend Wasser und Strom, ohne Zentralheizung, ohne sanitäre
Anlagen, Luxus, Geld, Tauschgüter und ohne Mitmenschen.
Und dann gibt es doch noch einen
zweiten Menschen und der Friede hört schlagartig auf. Doch hier
bricht der Film ab.
Ich hatte das Gefühl, es gibt
Geschichten, die nicht erzählt werden.
Warum die Wand? Und warum kann die Frau
dort überleben? Was hat sie vorher gemacht?
Es gibt keinerlei Hinweise auf ihre
Vergangenheit und auch nicht auf ihre Zukunft. Der Film lebt ganz in
der Gegenwart. Eine Gegenwart, die das Leben einer Frau zeigt, die
die Letzte ihrer Art ist. Sie lebt. Und sie wird sterben. Später.
Sonntag, 2. Dezember 2012
Bienen im Garten
Gestern hörte ich im Konzerthaus
Berlin Henri Dutilleux' "Tout un monde lointain...", eine
seltsame, sehr eindrucks-volle Musik ohne Melodie und Rhythmus.
Beim Hören lief ein Film vor meinem
inneren Auge ab.
Eine alte Porzellanpuppe sitzt
einsam auf einer Schaukel und schwingt langsam hin und her, hin und
her. Es ist unendlich warm, die Luft erfüllt vom trägen Summen der
Bienen. Eine Katze streicht durch den Garten, vorbei an der Schaukel,
durchs hohe Gras, auf einen alten knorrigen Baum zu. Geschickt
klettert sie auf den Baum, macht es sich in den oberen Ästen bequem
und schläft ein.
Tief unter ihr haben die Bienen
ihren Stock. Sie fliegen ein und aus. Alles scheint friedlich und
warm. Doch in der Luft schwebt ein Hauch von Gefahr.
In den Garten kommt ein Mann. Er
legt sich unter den Baum, schaut auf zu den Bienen, zur Katze. Auch
er lässt sich von der lethargischen Stimmung einlullen, spürt
nichts von der Gefahr und schläft ein.
Eine Biene kommt hinauf zur Katze,
umfliegt sie. Träge verscheucht die Katze die Biene. Die Biene kommt
wieder, wird fortgeschleudert, sticht zu. Da verliert die Katze das
Gleichgewicht, fällt vom Baum, hinein in den Bienenstock und das
Chaos bricht aus.
Der Garten ist erfüllt von wilden
stechenden Bienen. Sie sind überall und sie sind wütend und es ist
immer noch warm und die Katze ist verschwunden und der Mann bedeckt
von Bienen.
Später erzählt der Mann diese
Geschichte. Er erzählt von der Wärme, dem Baum, der Katze, den
Bienen.
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