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Mittwoch, 19. Dezember 2012

Sonntag, 2. Dezember 2012

Bienen im Garten

Gestern hörte ich im Konzerthaus Berlin Henri Dutilleux' "Tout un monde lointain...", eine seltsame, sehr eindrucks-volle Musik ohne Melodie und Rhythmus. 

Beim Hören lief ein Film vor meinem inneren Auge ab.

Eine alte Porzellanpuppe sitzt einsam auf einer Schaukel und schwingt langsam hin und her, hin und her. Es ist unendlich warm, die Luft erfüllt vom trägen Summen der Bienen. Eine Katze streicht durch den Garten, vorbei an der Schaukel, durchs hohe Gras, auf einen alten knorrigen Baum zu. Geschickt klettert sie auf den Baum, macht es sich in den oberen Ästen bequem und schläft ein.
Tief unter ihr haben die Bienen ihren Stock. Sie fliegen ein und aus. Alles scheint friedlich und warm. Doch in der Luft schwebt ein Hauch von Gefahr.

In den Garten kommt ein Mann. Er legt sich unter den Baum, schaut auf zu den Bienen, zur Katze. Auch er lässt sich von der lethargischen Stimmung einlullen, spürt nichts von der Gefahr und schläft ein.

Eine Biene kommt hinauf zur Katze, umfliegt sie. Träge verscheucht die Katze die Biene. Die Biene kommt wieder, wird fortgeschleudert, sticht zu. Da verliert die Katze das Gleichgewicht, fällt vom Baum, hinein in den Bienenstock und das Chaos bricht aus.

Der Garten ist erfüllt von wilden stechenden Bienen. Sie sind überall und sie sind wütend und es ist immer noch warm und die Katze ist verschwunden und der Mann bedeckt von Bienen.

Später erzählt der Mann diese Geschichte. Er erzählt von der Wärme, dem Baum, der Katze, den Bienen.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Es lebe die Spießigkeit

Schrebergärten sind der Inbegriff von Spießigkeit. Der Gartenzwerg war lange Zeit ihr Symbol. Gestern habe ich den Tod des Zwergs ausgerufen. Doch keine Angst. Er hat würdige Nachfolger bekommen. In den Gärten wimmelt es von Keramikgetier. Hier ein Frosch und dort ein Maulwurf. Darf es ein Reh sein oder doch lieber ein Nilpferd? Der neueste Schrei sind farblose neubiedermeierliche Nymphen, Kobolde und Liebespaare. Es lebe die Spießigkeit!









Bei der Frage nach der würdigen Nachfolge des Gartenzwerg fällt meine Wahl auf diesen verschmitzten kleinen Kerl.

Dienstag, 29. Mai 2012

Der Gartenzwerg. Ein Nachruf

Der Gartenzwerg liegt im sterben. Jahrzehntelang schmückte er jeden Schrebergarten. Jetzt kümmert er vor sich hin. Ein paar alte Zwerge gibt es noch. Liebevoll werden sie Jahr für Jahr neu lackiert. Andere verblassen gnadenlos in der Sonne. Komm mit und bestaune die Letzten ihrer Art.









Noch mehr Bilder gibt es bei Frau Pimpinella und bei Tina.

Freitag, 20. April 2012

Von Kräutern und Sprossen

Frühlingszeit ist auch immer die Zeit der frischen Kräuter und Sprossen. Ich ziehe sie ganz einfach auf dem Fensterbrett vor und hinter dem Fenster. Die einfachste Variante ist, die Samen in einen Blumentopf zu streuen, anzugießen und zu warten, dass die Kräuter wachsen. Das hat seine Vor- und Nachteile. Zum einen wachsen die Kräuter den ganzen Frühling und Sommer immer wieder nach und man hat eine lange Erntezeit, doch bis es zur Ernte kommt, dauert es eine Weile.

Viel schneller kann man die Kräuter ernten, wenn man sich nur für die Keime interessiert. Dafür streue ich die Samen auf einen mit Küchenpapier belegten kleinen Teller, gieße etwas Wasser darauf und warte drei oder vier Tage bis zur Ernte. Dabei muss man aufpassen, dass der Zellstoff immer feucht bleibt. Diese Variante eignet sich besonders gut für Kresse und Rucola.




Noch eine Möglichkeit ist die Sprossenzucht im Glas. Dafür gebe ich ein bis zwei Eßlöffel Samen in ein Gurkenglas, fülle das Glas halb voll mit Wasser und lasse es über Nacht stehen. Dann gieße ich das Wasser über ein Sieb aus, fülle noch einmal das Glas und gieße es sofort wieder über ein Sieb aus. Dabei schüttele ich das Glas ein bisschen.

In leichter Schräglage lasse ich das Glas zum Abtropfen stehen. Das Glas sollte nicht einfach umgedreht werden. Dann kommt keine Luft mehr an die Keimlinge und sie vergammeln. Diese Prozedur des Wässerns, Ausgießens, Schüttelns und Abtropfens wiederhole ich jede Morgen und Abend bis die Samen keimen. Wenn sich das erste Grün zeigt, reicht es, sie nur noch einmal am Tag zu pflegen.




Diese Methode eignet sich für fast alle Gemüse und Salate. Bei einigen dauert es etwas länger bei anderen kürzer, auch abhängig davon, wie lange die Samen schon im Schrank liegen. Der Klassiker sind Sojabohnen, aber es funktioniert auch mit allen anderen Bohnen und Linsen. Ich habe es neulich mit Senfsaat versucht – er schmeckt wunderbar scharf.

Auf dem Foto sind kleine Radieschen zu sehen. Sie passen gut in Salate, Quark und Brotaufstriche und geben ihnen Frische und neue Farbe.



Samstag, 14. April 2012

Frühling in Farbe

Vor einem Monat habe ich mich über den Frühlingsanfang gefreut. Endlich wurde es warm. Aber es sah immer noch winter-grau aus. Jetzt kommen die Farben ins Spiel!















Dienstag, 18. Oktober 2011

Ach ist der Rasen schön grün

Ein Kleingärtner hat immer viel zu tun. Und wenn es keine Arbeit gibt, macht er sich welche. Ein beliebtes Projekt ist dabei der Rasen. Er soll natürlich grün sein, kurz, saftig, weich und vor allem sortenrein. Für den Rasen wird alles getan. Er wird gemäht und gesichelt, belüftet und gedüngt.

Doch wehe, wenn sich ein anderes Pflänzchen zwischen das frische Grün schummelt. Mit aller Gewalt wird es vernichtet. Ausgestochen. Gerodet. Vergiftet. Da versteht der Gärtner keinen Spaß.

Ein Kampf zwischen Gärtner und Garten entbrennt. Gänseblümchen und Butterblumen fallen großflächig dem Gift zum Opfer. Der Garten rächt sich mit Moos. Auf das Moosgift folgen kahle Stellen. Der Gärtner säht stoisch neues Gras zwischen die fahlen Halme. Doch die Samen schmecken den Spatzen sehr gut. Nun wird eine Vogelscheuche aufgebaut. Die spendet leider sehr viel Schatten, so dass das junge Grün nicht sprießt.

Verzweifelt greift der Gärtner zu Kunstrasen. Sein Nachbar grinst. Er liegt auf einer bunten Blumenwiese.