Donnerstag, 15. September 2011

Lobgesang auf Neil Gaiman

Neil Gaiman war der erste Fantasyautor, den ich bewusst gelesen habe. Damals war ich 12 und schlich mich mit schlechtem Gewissen in die Erwachsenenabteilung der Stadtbibliothek. Reichlich orientierungslos blieb ich vor Niemalsland stehen, fand die Ratte auf dem Cover cool und nahm das Buch mit. Danach war ich der Meinung: So müssen Geschichten sein. Rasend schnell, skuril, witzig, traurig, gruselig; aber vor allem eins: wahnsinnig spannend.

Doch leider leider war es das einzige Buch von Gaiman, das es in der Bibliothek gab und so hatte ich den Autor bald wieder vergessen und musste mich braveren Büchern zuwenden.

Bis ich ihn vor kurzem wiederentdeckte und erfuhr, dass er ein höchst produktiver, mit Preisen überschütteter Kultautor ist. Neben Romanen schreibt er Comics, Drehbücher, Dramen, Kurzgeschichten, Lyrik … Es gibt kaum eine literarische Form, die er nicht bedient. Dabei setzt er sich über alle Genregrenzen hinweg und mischt Fantasy mit Horror, Romantik, Krimi, Reality. Die Phantastik bricht in reale Welten ein und konfrontiert die Realität mit dem Unglaublichen.

Was nach platter Popliteratur klingt, hebt Gaiman auf postmodernistisches Niveau. Neben allen Spielereien sind seine Plots von einer tiefen Ernsthaftigkeit geprägt.

Doch schnell wird die Ernsthaftigkeit selbst zum Spiel und bis ins Schauerliche verzerrt. Und so macht es schlichtweg Spaß durch seine Welten zu rasen, sich zu gruseln, mitzufiebern. 

http://www.neilgaiman.com/
http://www.youtube.com/watch?v=Xlx1ju7V9Aw&feature=player_embedded

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